Ramschzüchtung

Ramschzüchtung,

 

Ramschverfahren, Kreuzungsramsch, Verfahren in der Pflanzenzüchtung zur Herausbildung genetisch reiner Linien aus einer im Zuchtgarten künstlich erzeugten Kreuzungspopulation v. a. von Selbstbefruchtern. Die nachfolgenden Generationen werden feldmäßig angebaut. Hierbei nimmt die Zahl reinerbiger Individuen gemäß den Spaltungsgesetzen (mendelsche Regeln) mit der Generationszahl zu, und die nicht angepassten Individuen werden auf natürlicher Weise ausgemerzt. Selbst bei Kreuzung von zehn Genpaaren ist z. B. die F₁₀-Generation zu 98,06 % reinerbig. Aus dieser Vielzahl reinerbiger Individuen werden diejenigen mit der gewünschten Neukombination ausgelesen. Das Verfahren wurde zuerst von Herman Nilsson-Ehle (* 1873, ✝ 1949) angewandt und von E. Baur als Ramschzüchtung benannt.